5 Weise Geschichten zum Nachdenken
Hier findest du fünf weise Geschichten zum Nachdenken in Text und Video. Solche Weisheitsgeschichten oder spirituelle Geschichten und Zen Geschichten übermitteln seit tausenden von Jahren tiefe Lebensweisheiten in unterhaltsamer und inspirierender Form.
Eine kurze Enführung in die transformative Kraft von Weisheitsgeschichten
In diesem Video erkläre ich welche Wirkung, die weise Geschichten zum Nachdenken haben und warum sie so transformierend sein können.
1. Geschichte zum Nachdenken über das Bewerten von Lebensereignissen
Hier die erste weise Geschichte zum Nachdenken. Nicht Bewerten, nicht urteilen.. darin geht es um dieser Geschichte.
Der alte Mann und das Pferd.
Es war einmal ein armer Mann, der in einem Dorf wohnte. Dieser Mann war sehr arm, aber er besaß ein Pferd, das so exquisit war das selbst Könige es ihm abkaufen wollten, zu jedem Preis. Doch der Mann lehnte immer wieder ab.
Doch plötzlich eines Morgens stellte er fest, dass das Pferd verschwunden war. Alle Menschen aus dem Dorf versammelten um ihr Mitgefühl auszudrücken.
Sie sagten: "Oh, was für ein Unglück, was hättest du für ein Vermögen mit diesem Pferd verdienen können und man hat dir dafür so viel geboten! Aber du warst ja leider zu dickköpfig und zu dumm. Jetzt ist das Pferd weg. "
Aber der alte Mann lachte nur und sagte: " Ach redet doch keinen Unsinn: "Alles was man darüber sagen kann ist, dass das Pferd jetzt nicht mehr in seinem Stall ist. Lass also die Zukunft kommen dann wird man sehen was ist."
Und dann nach wenigen Tagen kehrte das Pferd plötzlich zurück in seinen Stall. Und nicht nur das, es brachte eine ganze Herde wilder Pferde aus dem Wald mit. Und wieder versammelte sich das ganze Dorf und sie sagten: "Unglaublich, der alte Mann hatte Recht sein Pferd ist tatsächlich zurückgekommen und es hat auch noch ein ganzes dutzend tolle Pferde mitgebracht. Jetzt kann er so viel Geld verdienen, wie er will." Und sie gingen zu dem alten Mann und sagten: "Oh es tut uns leid wir konnten das ja nicht voraussehen und die Wege Gottes verstehen, aber du bist unglaublich. Du hast es wohl irgendwie geahnt. Vielleicht kannst du sogar die Zukunft voraussehen."
"So ein Quatsch." sagte der alte Mann nur. "Ich weiß nur, eins: Nämlich, dass das Pferd mit einer ganzen Herde Pferde zurückgekommen ist und was morgen geschehen wird, das weiß nur der liebe Gott."
Und schon ein paar Tage später geschah es, das der einzige Sohn des Mannes, der die neuen Pferde zu reiten wollte, dabei vom Pferd fiel. Er brach sich dabei seine Beine so schwer, das er fortan wohl nicht mehr würde richtig laufen können. Die Menschen kamen wieder zu dem alten Mann und sagten: "Du hast recht gehabt. Man weiß nie. Die Sache mit den Pferden hat sich als ein als ein Fluch erwiesen. Da wäre er besser gewesen wären die Pferde überhaupt gar nicht erst gekommen. Nun wird ein Sohn für sein Leben lang verkrüppelt sein.
Aber der alte Mann sagte wieder nur: "Nicht weit nicht so voreilig. Wartet ab! Man wird sehen was geschieht. Man kann nämlich nur eines darüber sagen nämlich, dass mein Sohn sich sein Bein gebrochen hat. Das ist alles."
Einige Wochen später ergab es sich das in dem Land ein Krieg ausbrach und alle die jungen Männer des Dorfes von der Regierung zwangsweise eingezogen wurden. Nur der Sohn des alten Mannes durfte zu Hause bleiben, weil er für den Krieg und untauglich war.
Und wieder versammelten sich alle Menschen des Dorfes und klagten: "Unsere Söhne sind fort und du hast wenigstens noch deinen Sohn. Er mag zwar sein Bein gebrochen haben, aber er ist bei dir. Unsere Söhne sind fort und der Feind ist vielleicht viel mächtiger. Wahrscheinlich werden sie alle sterben. Jetzt werden wir niemand haben, der sich im Alter um uns kümmert. Aber du hast ja noch deinen Sohn. Er wird bestimmt wieder gesund.
Doch der alte Mann sagte wieder nur: "Man kann darüber nur eins sagen: Eure Söhne wurden eingezogen. Mein Sohn ist hier geblieben. Daraus folgt jedoch gar nichts.
Was du aus dieser Geschichte lernen kannst ist, man weiß nie ob irgendetwas ein Fluch oder ein Segen ist . Wenn du nichts interpretiest und nichts bewertest, dann wirst du plötzlich merken, dass alles gut ist so wie es ist. Wir sehen die Welt und ihre Zusammenhänge stehts nur durch ein Schlüsselloch.
2. Geschichte zum Nachdenken - Glücklich sein aufschieben?
In dieser Geschichte geht es darum, dass es manchmal einfacher und schöner ist das Leben jetzt zu genießen, statt es aufzuschieben und stattdessen den Ambitionen anderer Leute oder auch den Ambitionen die unsere Erziehung und Bildung in uns hinein gebracht hat hinterherzulaufen.
Fischer und der Investmentbanker
Ein Fischer sitzt am Strand mit, wo er gerade mit seinem Boot anlegt hat. Es ist noch früher Nachmittag und er hat bereites drei Thunfische gefangen. M
Da kommt ein junger Mann vorbei, der Investmentbanker ist und fragt ihn: "Warum fangen sie nicht noch ein paar mehr Fische, es ist doch noch recht früh."
Und der Fischer antortet. "Ach wissen Sie, Ich habe heute noch ein paar schöne Dinge vor. Ich möchte noch mit meiner Familie zusammen sein. Dann möchte ich mich mit ein paar Freunden treffen und Wein trinken und ein bisschen Musik spielen. Dann möchte ich mich noch ein bisschen hinsetzen und den Tag genießen und einfach nichts tun."
Der Investmentbanker erklärt ihm: "Ja wissen Sie, ich habe da eine ganz tolle Idee für sie. Wenn Sie einfach nur jeden Tag ein paar Stunden mehr arbeiten würden, dann könnten sie ein paar mehr Fische fangen und das Geld sparen und sich davon nach einiger Zeit ein größeres Boot kaufen. Mit dem größeren Boot könnten sie dann noch mehr Fische fangen. Und sie könnten diese größere Menge direkt über den Großhändler für mehr Geld verkaufen. Sie würden größere Profite machen und dann könnten sie irgendwann selbst eine Fabrik kaufen. Nach einiger Zeit könnten sie dann sogar an die Börse gehen und ihre Firma verkaufen, für Millionen. Dann wären sie Millionär und könnten das Leben genießen. "
Der Fischer fragt den Investmentbanker daraufhin: "Wie lange würde das ganze ungefähr dauern?" Und der Investmentbanker antwortet: "Na, so 15 -20 Jahre etwa, wenn sie Glück haben."
Der Fischer fragt den Investmentbanker weiter: "Und was würde ich dann tun, wenn ich das gemacht hätte, wenn ich das verkauft hätte?
Der Investmentbanker Überlegt einen Moment und antwortet dann. "Naja, dann könnten sie den Tag mit ihrer Familie verbringen, den Abend mit ihren Freunden zusammen sein, Musik machen, Wein trinken, und auch einfach mal nichts tun. Und dann hätten sie auch noch Zeit ein bisschen fischen gehen." Und der Fischer sagt :"Ja das ist doch genau das, was ich jetzt gerade tue."
Eine schöne Geschichte, die sehr schön illustriert, dass wir das manchmal ein sehr viel einfacheres und schöneres Leben haben könnten, wenn wir nicht bestimmten Träumen hinterher jagen, von denen wir denken, dass unser Leben dann besser wäre, wenn wir sie erreichen würden.
Auf dem Weg dorthin vergessen wir den Sinn für wesentlichere Dinge. Opfern wir Zeit, die wir für uns selbst, für Familie, Freunde, fürs schöne Nichtstun, für Reiki oder Meditation hätten. Genau die Zeit von der wir oft sagen, das wir nicht genug davon hätten um eben diese Dinge zu tun.
3. Zen Geschichte zum Nachdenken - über die Meinung der anderen Leute.
Oft machen wir uns Gedanken über die Meinung anderer Leute, was sie über uns sagen oder denken könnten. Dazu habe ich eine tolle weise Geschichte zum Nachdenken von Zen Meister Hakuin.
Zen Meister Hakuin und der Säugling
Zen Meister Hakuin (1685-1768) lebte in einem Dorf, überall wurde er seines untadligen Lebenswandels gepriesen. In diesem Dorf wohnte ein schönes japanisches Mädchen, die Tochter eines Lebensmittelhändlers und eines Tages wurde das junge Mädchen schwanger. Der Vater des Mädchens war wütend darüber und wollte sie zwingen ihm den Namen des Liebhabers zu verraten. Schließlich, um der Strafe des Vaters zu entgehen, sagte sie einfach den Namen des Zen Meisters Hukuin. Da konnte der Vater nichts sagen. Aber als dann als die Zeit gekommen war und das Kind geboren war nahm er das Baby und ging zu Hakuin ihn und warf ihm das Kind vor die Füße. Er regte sich lang und breit über die Schande und den Skandal auf, aber Hakuin sagte nur: "Ach, ist das so?" und nahm den Säugling auf den Arm. Überall wo er hin ging, nahm er das Kind, eingewickelt in einen Ärmel seines zerschlissenen Gewandes, mit. Egal ob es regnete oder stürmte er ging hinaus um bei den Nachbarn um Milch zu betteln. Viele seiner einst treuen Schüler wandten sich von ihm ab, weil sie es für eine Schande hielten, das Hakuin das junge Mädchen geschwängert haben sollte. Aber Hakuin äußerte kein einziges Wort darüber und behandelte das Kind wie sein eigenes.
Doch irgendwann konnte die Mutter den Schmerz von ihrem Kind getrennt zu sein nicht länger aushalten und so gestand sie ihrem Vater, den wirklichen Namen des Jungen mit dem sie das Kind gezeugt hatte. Es war ein einfacher Junge aus dem Dorf
Der Vater des Mädchens eilte daraufhin zu Hakuin und warf sich vor ihm nieder und bat ihm ihm zu vergeben. Hakuin erwiderte nur: Ach, ist das so? und gab dem Mann das Kind zurück."
Für die meisten Menschen spielt es eine große Rolle was andere Menschen über sie denken und was andere über sie sagen. Der eine sagt zu dir: "Du bist schön. " oder "Du bist so schlau. ", "Du bist erfolgreich." Und eine andere Person sagt vielleicht: "Du bist ein Verager." oder "Du bist dumm.", "Du bist hässlich."
Deshalb lebt der normale Mensch immer in der Angst, das er darf sich nicht falsch benehmen darf. Er darf seinen guten Ruf, das Bild was andere von ihm haben, nicht verlieren. Er ist immer abhängig von der Meinung anderer Leute.
Denn alles, was er über sich selbst weiß, weiß er nur von anderen Leuten und wenn sich diese Meinung ändert. Sie ihm sein Selbstbild wieder wegnehmen steht der hilflos und nackt da, dann weiß er nicht ob er hässlich, dumm, schlau oder erfolgreich ist.
Er hat nicht die geringste Ahnung von seinem wahren Wesen. Er ist von anderen abhängig. Ein achtsamer Mensch braucht die Meinung anderer Leute nicht. Er hat sich selbst erkannt deshalb ist es ihm egal was andere sagen. Selbst, wenn die ganze Welt etwas behauptet was nicht seine eigene Erfahrung ist. Er wird er nur darüber lachen können. Höchstens das kann seine Antwort sein
4. Weise Geschichte zum Nachdenken über Selbstliebe und die Sinnlosigkeit des sich Vergleichen
Im Garten des Königs
Es war einmal ein König. Eines Tages ging der König in seinen Garten. Und als er in den Garten kam fand er dort nur welkende und sterbende Bäume, Sträucher und Blumen.
Der König ging zu einer Eiche fragte was geschehen sei?
Die Eiche sagte, sie würde sterben, weil sie nicht so hoch werden könne wie die Tanne.
Als der König sich nun einer Tanne zu wandte, ließ diese nur ihre Zweige hängen, weil sie keine Trauben tragen könnte wie der Weinstock.
Und auch der Weinstock lag im Sterben, weil er nicht blühen konnte wie die Rose.
Doch endlich entdeckte der König das wilde Stiefmütterchen. Das wilde Stiefmütterchen war blühend und frisch, wie eh und je. s
Der König fragte das Stiefmütterchen warum es als einziges nicht im Sterben lag?
Auf seine Frage erhielt er folgende Antwort: „Für mich war klar, dass du ein Stiefmütterchen haben wolltest, als du mich einpflanztest. Hättest du eine Eiche, einen Weinstock oder eine Rose gewollt, hättest du eine Eiche, einen Weinstock oder eine Rose gepflanzt. Deshalb dachte ich: Da du mich hier eingepflanzt hast, sollte ich mein Bestes geben, um deinem Wunsch zu entsprechen. Und da ich ohnehin nichts anderes sein kann, als ich bin, versuche ich dies nach besten Kräften zu sein."
Hier findest du einen ausführlichen Artikel über Selbstliebe mit einem weiteren Video dazu von mir.
5. Eine weise Geschichte zum Nachdenken - übers Nützlich sein und ausgenutzt werden.
Bei dieser weisen Geschichte zum Nachdenken handelt es sich wieder um eine Zen Gesichichte den Zen Meisters Laotse.
Von der Tugend der Nutzlosigkeit
Eines Tages war Laotse mit seinen Schülern auf Wanderschaft und sie kamen an einen Wald. In diesem Wald waren Holzfäller damit beschäftigt alle Bäume zu fällen. Nur ein Baum hatten sie nicht gefällt. Er stand ganz alleine mitten zwischen den abgeholzten Bäumen. Es war ein riesiger Baum, so groß mit riesigen weiten Ästen dass Tausende unter seinem Schatten hätten sitzen können.
Laotse bat seine Schüler zu den Holzfällern zu gehen und sie zu fragen warum sie den ganzen Wald abgeholzt hatten, aber diesen einen Baum nicht?
Die Schüler ging also zu den Holzfällern und fragten sie, warum sie diesen einen Baum nicht abgeholzt hätten? Die Holzfäller erwiderten, das dieser Baum ist völlig nutzlos sei. Er hätte so viele Knorpel und Astgabeln, dass man auf seinem Holz keine vernünftigen Bretter machen könne. Und auch für Feuerholz sei er nicht geeignet, denn wenn man sein Holz verbrennen, würde dabei ein unangenehmer Qualm entstehen, der so stark wäre, das man davon beinahe blind werden würden. Das sei der Grund.
Die Schüler kamen zurück zu Laotse und berichteten. Laotselachte und sagte: "Seid wie dieser Baum.
Wenn ihr auf der Welt überleben wollt, dann seid wie dieser Baum, absolut nutzlos.
Dann wird euch niemand etwas zu leide tun. Wenn ihr glatt und gerade seid wird euch jemand benutzen für die Möbel in seinem Haus. Wenn ihr wunderschön und gut ausseht werdet ihr auf dem Markt verkauft ihr werdet wie Waren gehandelt. Deshalb seid dieser Baum, völlig nutzlos. Dann kann euch keiner etwas antun ihr könnt wachsen und wachsen riesengroß werden so dass tausende Menschen unter euch Schatten finden können."
Es geht im Leben eben nicht darum nützlich zu sein. Das Leben ist eher wie Poesie oder ein Tanz. Statt ein Produkt auf dem Markt zu sein, kann dein Leben ein Gedicht sein, ein Lied oder ein Tanz. Du kannst wie eine Blume sein. Aber wenn aber wenn du versuchst besonders schlau, besonders nützlich zu sein, dann wirst du auch benutzt. Dann wirst du irgendwo eingespannt, dann wird die Welt dich nicht in Ruhe lassen. Laotse sagt: Lass diese Vorstellung los und sei wie ein Gedicht, lebe in Exstase. Vergiss Nützlichkeit, bleibe einfach nur dir selbst treu.
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Alles gute und bis bald!
Dein Sebastian